Mittwoch, 12. September 2007

Shanghai

07.09 - 10.09


Die berühmte Skyline von Pudong in Shanghai

Die Zugfahrt von Peking nach Shanghai war sehr angenehm. Abends in Peking eingestiegen, eine Nacht gepennt, und am nächsten Morgen ca. 1.200 KM weiter in Shanghai ausgestiegen. Nachdem ich im Hostel eingecheckt habe, machte ich mich auf zu einem Spaziergang. Der Bund, die Prachtstrasse in Shanghai am Fluss mit super Sicht auf die gegenüberliegende Skyline von Pudong, war gerade mal 5 Gehminuten vom Hostel entfernt.

Aber bevor ich mich so richtig auf all das einlassen konnte, musste ich meine nächsten Stationen organisieren. Zum einen die Zugfahrt von Shanghai nach Yichang am Jangtse-Fluss und zum anderen - viel schwieriger - später die Zugfahrt von Chongqing nach Lhasa, was einige Tage Vorlauf für die Organisation des Tibet-Permits (eine kostspielige Schikane - ca. 55 Euro - der Regierung) erfordert. Nach viel Lauferei und Telefoniererei hatte ich eine Dame an der Leitung, die alles für einen angemessenen Preis organisieren würde. Also eMailte ich ihr meinen Reisepass und das Visa, und überwies ihr eine Anzahlung, in der Hoffnung, dass ich sie am 15.09 dann auch wirklich am Bahnhof antreffe und die Dokumente in Empfang nehmen kann.

Nachdem die nächsten Schritte organisiert waren, konnte ich mich auf Shanghai einlassen. Ich bin vor allem viel durch die verschiedenen Stadtteile gelaufen. Pudong, French Concession und Bund. Wenn man mit der Metro unterwegs ist, so ist es an den verschiedenen Stationen immer wieder überraschend, welches Bild einen beim auftauchen aus dem Untergrund erwartet. Meistens war es eine beeindruckende Skyline mit moderner Architektur die mich ins staunen versetzte und wieder dachte ich, wie mickrig Deutschland gegenüber all diesem ist.

Die Nanjing-Shopping-Mall ist ein Erlebnis für sich, vor allem am Abend, wenn es dort trotz fehlendem Sonnenlicht aufgrund der vielen blinkenden Leuchtreklamen immer noch taghell ist. Es wimmelt dort nur so vor Passanten und man läuft dort nur selten allein, weil man ständig von mysteriösen Dealern/Geschäftsleuten umworben wird. "Excuse me Sir, do need a watch? Excuse me Sir, do you need a shirt? Do you need shoes? Do you want a massage? Bags? A Ladies Bar? Marihuana?" Von manchen werde ich wie ein Alien angestarrt, andere zeigen mit dem Finger auf mich und lachen über den blonden großen Westler. Ein Spaziergang über die Nanjing-Shopping-Mall ist wie ein Rausch.

In der Pampa der Mongolei traf ich eine in Shanghai lebende Chinesin, ebenfalls Christ, die mir die Adresse einer Kirche gegeben hatte. Diese suchte ich am Sonnt ag morgen auf und nahm am Gottesdienst teil. Die herausfordernde Predigt konnte ich dank Übersetzung per Kopfhörer auf Englisch verfolgen. Die ca. 600 Personen fassende Kirche war bis zum letzten Platz besetzt.

Im Hostel war es wieder sehr angenehm. Das Personal, die anderen Gäste und meine Zimmerkollegen, ein Usbeke, eine Irin und ein Schweizer. Dabei fand ich die Begegnung mit dem Usbeken am spannendsten, der Frau und Kind in Russland auf unbestimmte Zeit verlassen hat, und hier auf Jobsuche war, um als Englisch-Lehrer etwas mehr Geld zu verdienen.

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